Blutfreitag und Weingarten ruft die Glaubensgemeinschaft - Roß & Reiter sind Ready!

Es hat Tradition und ist dann doch immer wieder neu - der Blutritt in Weingarten. Hier folgt die Glaubensgemeinschaft der Heilig-Blut-Reliquie und hofft auf den Segen Gottes für Felder, Ländereien, Stadt und Menschen. Seit kurzem auch mit gläubigen Reiterinnen im Sattel mit dabei, was das Bild nur "komplett" macht. Und somit gehört diese einzigartige Reiterprozession zu den wahren magic moments und dazu lädt Weingarten zu Pfingsten ein - der Blutfreitag mit dem historisch-traditionellen Blutritt, der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zusammenbringt und den Flow erhält. Mit dem Pferd als Existenzsicherung, Arbeitspartner und heute Freizeitkumpel & Begleiter durchs Leben - und natürlich sind sie alle da! Wie sollte es auch anders sein.
Die Sonne ist noch nicht mal aufgegangen und schon wuselt und wimmelt es in allen Ecken und Enden von Ravensburg und Weingarten samt Umgebung, denn jede kleine Ecke und Kammer bietet einmal im Jahr Übernachtung und Startmöglichkeiten für die Rosse der edlen Blutreiter. Und da geht es nicht ohne helfende Hände von statten, die richten, und kämmen und putzen und satteln und trensen und füttern und misten und und und ... und dann endlich geht's irgendwann los: zum Sammelplatz.
Und auch die Ailinger Reiter des RFV haben wie immer ihren Platz in der Prozession. Schon früh in den Morgenstunden wird aufgeladen und los geht’s nach Weingarten, damit man mit den letzten Hängern noch fix rechtzeitig zum Richt- und Startplatz findet. Natürlich geht's hektisch zu – aber immer alles mit Bedacht und der angemessenen Vorsicht mit Partner Pferd im Schlepptau – deswegen ist diese Form der Eilsamkeit dann wieder irgendwie schön... und mit ganz viel Elan und Dynamik sitzt dann auch irgendwann der letzte Reiter auf seinem Roß und die letzte Dame schwingt sich in den Sattel und los geht's! 
Wunderschöner Morgenritt zur Aufstellung in der Stadt. Alle sind aufgeregt, aber die Augen glänzen und die Pferdehufe klappern vertraut auf dem Teer. Mit Umsicht gehen die Reiter und Helfer vor, den unbedarfte Zuschauer gibt’s natürlich auch überall am Straßenrand und mit Fluchttier Pferd ist immer Vorsicht geboten, das gehört einfach zu. Jede und jeder findet seinen Platz zwischen den Musikkapellen nach dem Aufstellen und dann geht's endlich endlich los: es wird eingefädelt und der Ritt beginnt.
Immer wieder schön, den Segen entgegennehmend und die Reliquie begleitend. So reiten alle mit ihren wunderschön gerichteten Pferden in traditioneller Manier, mit Ehrfurcht und Andacht, Stolz und Zufriedenheit und einen ganz Morgen Zeit für sich und das Pferd und den eigenen Glauben - durch die Stadt, hinaus - an den Feldern und Wiesen vorbei. Frömmigkeit hat einst den Start der Prozession begründet und ist durch die Zeit weitervermittelt worden. So ist der Ritt ein Glaubensbekenntnis und gleichzeitig klares Bekenntnis zur Glaubensgemeinschaft. Und so reiten seit Jahren die Gläubigen mit – trotzen Wind und Wetter – und sind Teil der christlichen Gemeinde. Heute glänzt die Sonne am Firmament und taucht Roß & Reiter sowie Kapellen und Zuschauer am Wegesrand in goldenes Licht. Einfach unvergesslich und viel Zeit für die innere Frömmigkeit, das Zugehörigkeitsgefühl zur Gemeinde und Region und Stadt – Menschen und Tieren – den Pferden, die uns schon immer treu begleiten. Und irgendwann ist's dann getan, der Ritt absolviert und allesamt grüßen ein letztes Mal - ein Glück auf! und dann findet man den Weg zurück zum Sammelplatz. Absteigen, das Pferd loben, das einen so brav getragen hat - alles versorgen, verladen... zufrieden fressen sich die Roß durchs Heu im Hänger. Zufrieden wird gemeinsam angestoßen, auf ein neues Reiterjahr - mit hoffentlich viel Gesundheit, Glück, Zufriedenheit und Frohsinn ... bis es dann im nächsten Jahr wieder heisst: der Blutritt ruft!
Für den RFV Ailingen hoch zu Roß dabei in 2023 im schönen Mai: Wolfgang Veeser mit seinem Schimmel „Mane“ (Manhattan)!
Mit dabei noch weitere Reiter & Pferde aus dem Verein&Friends: Familie Emily & Steffi Arnegger, Obsthof Arnegger, und auch "wie immer" Familie Baur aktiv an vorderster Front, traditionell mit Walter und Stefan, diesmal auch mit Marina Baur aus Taldorf, sowie Familienmitglieder von Sigi Metzger.

Bilder/Zeitungsausschnitte mit freundlicher Genehmigung aus der lokalen Printpresse und Medien.