Alles "rund ums Pferd"

Unsere Pferde und Ponys sind wirklich wunderschöne, faszinierende Geschöpfe, und in unserem Fall, die besten "Kumpels + Partner" für alles was wir tun ... 
Kein Wunder also, dass so viele große und kleine Menschen - so wie Du und Ich - mehr über diese besonderen Tiere wissen wollen und auch sollten, um sie anständig und artgerecht zu behandeln. Wir finden sie toll - wegen ihrer Schönheit, Anmut, Eleganz - und sehr beeindruckend zum Teil - wegen ihrer Größe und Stärke! 
Um so wichtiger, dass man weiß, was alles "zählt", damit man gemeinsam dann viel Spaß haben kann!

Ein klein Rückblick in der Historie: das Pony und Pferd von heute hat sich über Millionen von Jahren entwickelt und wir wissen heute, dass es hunderte verschiedener Pferderassen gibt. Generell unterscheidet man zwischen Großpferden, Kleinpferden und Ponys. Darüber hinaus sind einige Pferde Vollblüter, andere Warmblüter und wieder andere Kaltblüter.

Die Welt der Pferde ist riesig groß und es gibt so viel zu entdecken und zu lernen.
Hier bei – "Alles rund ums Pferd" – geht’s drum:
- ein paar allgemeine Einblicke zu geben,
- euer Pferdewissen zu stärken, und
- Euch damit wichtige Basisinformationen zu liefern!
Ziel: ... so dass ihr am Ende vom Tag für Eure Ponys und Pferde bessere Horsemen & Horsewomen seien könnt!

Es fehlt euch was? Na dann meldet euch bei uns. Euer Input zählt!

Die einzelnen Themengebiete lauten nun wie folgt:
Allgemeine Fragen zum Pferd
Der Körper des Pferdes
Futtermittel - was frisst ein Pferd?
Gefahr Giftpflanzen für Pferde
Temperaturen - Hitze und heiße Tage, was bedeutet das für Pferde?
Temperaturen - Kälte und wann frieren Pferde?


Allgemeine Fragen zum Pferd

  • Pferde sind Säugetiere und eng verwandt mit Eseln und Zebras. Pferde gehöre zur Gattung der Familie der Equidae, zu der u.a. auch die Wildpferde gehören. Das ursprüngliche Wildpferd ist heute ausgestorben. 


  • Bei den Pferden unterscheidet man primär zwischen Stuten und Hengsten, sekundär Wallachen und ggf. den "Pferdebabies" den Fohlen.
    Der Hengst ist das männliche, unkastrierte Pferd.
    Die Stute das weibliche Pferd.
    Der Wallach das kastrierte männliche Pferd.


  • An den Beinen der Pferde befindet sich dieses markante Merkmale: sie haben - im Zuge der Evolution - ihre Zehenanzahl auf genau 1 Zehe reduziert. Diese Zehe ist von einem breiten Huf bedeckt und geschützt. Mit diesen Hufen können die Fluchttiere sich schneller und reibungsarmer in Savannen und Steppen fortbewegen. Daher die Bezeichnung Einhufer.


  • Die Bezeichnung für ein weibliches Pferd ist Stute. Stuten werden in allen Sportdisziplinen des Pferdesports eingesetzt, genauso wie als Arbeitspferd oder in der Zucht.


  • Ein Pferdebaby nennt man meistens Fohlen, aber auch Füllen. Wenn das Fohlen seinen ersten Geburtstag "gefeiert" hat, bezeichnet man es als Jährling.


  • Die Bezeichnung für ein männliches Pferd ist Hengst. Hengste sind sehr imposante und beeindruckende Tiere, die immer einer guten Erziehung bedürfen, da sie u.a. aufgrund ihres Hormonhaushalts sehr "temperamentvoll" werden können. Wird das Handling mit einem Hengst zu schwer oder nicht mehr "sicher darstellbar", entscheidet man sich für die Kastration. Auch Hengste, die nicht für die Zucht eingesetzt werden sollen, werden kastriert.


  • Die Bezeichnung für einen kastrierten Hengst (= männliches Pferd) ist Wallach.

    Beim Wallach handelt es sich um einen Hengst, der durch einen operativen Eingriff des Tierarztes nicht mehr in der Lage ist, ein Fohlen zu zeugen. Hengste werden zu Wallachen "gemacht", weil sie nicht zur Zucht eingesetzt werden sollen. Außerdem sind Wallache weniger temperamentvoll als Hengste. Der Umgang und die Haltung von Hengsten ist nämlich nicht einfach und viele Menschen, insbesondere solche, die nur in ihrer Freizeit reiten, wünschen sich einfach einen ruhigeren Freizeitpartner, der weniger "frech" ist.


Der Körper des Pferdes


  • Der Pferdekörper ist auf die ursprüngliche Lebensweise der Tiere spezialisiert. So hat das Pferd beispielsweise lange, kräftige Beine, die es als Fluchttier benötigt, um möglichst schnell vor Feinden fliehen zu können. Pferde zählen auch zu den Lauftieren, was sich ebenfalls unter anderem in den langen, kräftigen Beinen zeigt. In freier Wildbahn legen die Pferdeherden weite Strecken auf der Nahrungssuche zurück, wofür das Pferd auf seine Beine angewiesen ist.

    Auch fast alle inneren Organe im Körper des Pferdes sind aufs Laufen und Flüchten eingestellt. Ein relativ kleiner Magen trägt beispielsweise dazu bei, dass das Pferd nicht zuviel Futter auf einmal aufnehmen kann, was beim Flüchten sehr ungünstig wäre. Eine große Lunge und ein großes Herz machen das Pferd leistungsbereit und zu einem guten, schnellen Läufer.

    Die Sinnesorgane wie Nase, Ohren und Augen des Pferdes sind sehr gut ausgebildet. Pferde haben fast eine komplette Rundumsicht und können sehr weit gucken, weshalb sie vermeintliche Feinde schon sehr früh wahrnehmen und mit Vorsprung flüchten können. Auch der Geruchssinn und das Gehör von Pferden sind herausragend gut. Gutes Hören und Riechen helfen den Pferden ebenfalls dabei, Feinde sehr früh wahrzunehmen und rechtzeitig die Flucht anzutreten.


Futtermittel - was frisst ein Pferd?


  • Pferde sind Vegetarier und fressen in erster Linie "Gras", also sogenanntes Rau- und Saftfutter. Hier unterscheidet man in der Pferdefütterung generell:

    • Raufutter (Heu und Gras)
    • Saftfutter (Äpfel, Möhren, Rüben)
    • Kraftfutter (Gerste, Hafer, andere Getreidesorten)

    Wie beim Menschen bedürfen Pferde je nach Rasse, Einsatz, Veranlagung und Genetik eines wohl durchdachten und gut ausbalancierten Fütterungsplans. Es gibt viele Dinge, die nicht in den Trog eines Pferdes oder Ponys wandern sollten und auch einige gefährliche Giftplanzen!


  • Bei der Füttung sollte zuerst immer "Heu" genannt werden: 1,5 kg pro 100kg Pferd sind zu veranschlagen. 
    In der Koppelsaison, wenn die Pferde auf saftige Wiesen dürfen, wird Gras das Hauptnahrungsmittel. Anfangs sollte man hier, genauso wie im Herbst, hinreichend Heu anbieten, da das neue Gras noch nicht genug Rohfasern enthält (aber viel Eiweiß und/oder Fruktose).

    Auch auf eine gute Versorgung mit hochwertigem Mineralfutter ist zu achten, da heute die Böden in der Regel nicht genug Mineralien enthalten und von den Pferden über Gräser und Heu aufgenommen werden können. Pferde lebten früher in den Waldrandgebieten: sie holen sich ihren Nahrungsmittelbedarf u.a. über Baumrinden, Laub, Wurzeln, Blätter und Blüten sowie Knospen. 


  • Raufutter ist das natürlichste Futtermittel für Pferde: Die wichtigsten und beliebtesten Raufutter für Pferde sind Heu, Silage und Stroh. Es hält den Darm aktiv und fördert eine optimale Darmflora. Das Verdauungssystem des Pferdes ist so angelegt, dass es eigentlich kontinuierlich kleine Mengen Raufutter benötigt. Durch ständiges Kauen produziert das Pferd Speichel, der wiederum die Verdauung anregt. Bei Pferden, die wenig Raufutter oder zu große Mengen Kraftfutter in einer Mahlzeit bekommen, besteht z.B. ein erhöhtes Risiko auf Koliken oder Magengeschwüre. 


  • Heu ist die Bezeichnung für gemähte, getrocknete Gräser und Kräuter, sprich Grünfutter konserviert durch Trocknung. Als Stroh hingegen bezeichnet man die trockenen Halme von Getreide, Leguminosen und Ölpflanzen nach dem Dreschen (Entnahme der Samen).

    Der erste Heuschnitt erfolgt in der Regel Anfang / Mitte Juni, wenn der Großteil der Gräser blüht. Dann enthalten sie die größte Menge an verdaulichen Nährstoffen. Bei der Heugewinnung wird durch den Wasserentzug (Trocknung) die Konservierung der Gräser erzielt. 


  • Heulage wird ebenso wie Heu aus jungem Gras gewonnen. Die Trockenphase ist jedoch kürzer, da das Heu zur Herstellung von Heulage mit einem höheren Restfeuchtegehalt (40-50%) geerntet werden kann. Das Heu wird gepresst und luftdicht in Wickelfolie verpackt. Hierdurch wird das Gras milchsauer vergoren und haltbar gemacht.

    Gerade für allergische, atemwegskranke oder staubempfindliche Pferde ist die Fütterung von Heulage eine gute Alternative zu Heu. Durch den höheren Feuchtigkeitsgehalt ist der Staub besser gebunden und wird so während des Fressens von deinem Pferd nicht eingeatmet. Bei einer reinen Heufütterung müsste das Heu sonst vor dem Füttern gewässert werden. Dies ist jedoch gerade in den Wintermonaten oder bei der Fütterung von vielen Pferden häufig ein Problem.

    In der Regel wird Heulage von Pferden gern gefressen, aber nicht von allen gleich gut vertragen.


  • Silage ist ebenso wie Heulage milchsauer vergoren und wird dadurch konserviert. Das Gras wird nach dem Mähen bereits bei einem Restfeuchtegehalt von 55-65% gepresst und luftdicht verpackt.

    Bei der sogenannten Silierung wird dem Gras der Sauerstoff durch die Tätigkeit von Mikroorganismen entzogen. Es entsteht ein anaerobes Milieu. Milchsäurebakterien sind die erforderlichen Bakterien für die Silierung. Jedoch können auch Essigsäure, Alkohol oder Buttersäure entstehen – bekannt als Gärfutterschädlinge. Das Geheimnis einer guten Konservierung liegt in der raschen Entwicklung der Milchsäurebilder und somit einer schnellen Einsäuerung.

    Bei der Vergärung von Silage als proteinhaltiges Futtermittel durch Bakterien, Pilzen oder Hefen kommt es außerdem zur Bildung Biogener Amine. Diese können Auslöser für Durchfall, Blähungen, Koliken oder Herzkreislaufkrankheiten sein. Um dem entgegen zu wirken, baut dein Pferd die Biogenen Amine über die Leber wieder ab. Bei einer dauerhaften Silage Fütterung, kann es hierdurch jedoch zu einer Leberüberlastung kommen. Diese wiederum kann eine Störung des Immunsystems, Hormonstörungen, Wachstumsdepressionen oder einen gestörten Muskelaufbau zur Folge haben.

    Bei Silage und Heulage handelt es sich um ein „saures“ Futter. Damit der Organismus deines Pferdes nicht übersäuert und seine körpereigenen Natriumcarbonatreserven (diese wirken einer Übersäuerung entgegen) aufgebraucht werden, benötigt dein Pferd zusätzlich Mineralstoffe und Spurenelemente.


  • Was aber, wenn dein Pferd das Raufutter nicht mehr gut fressen und optimal verwerten kann? Denn dazu sind gute Zähne mit einer guten Mahlfunktion eine wichtige Voraussetzung. Andernfalls kann das Raufutter nicht ausreichend zerkleinert und hinuntergeschluckt werden. Dies erkennst du daran, dass dein Pferd das Raufutter erst gar nicht anrührt oder es dieses zwar fressen möchte, aber am Ende nur als Röllchen wieder ausspucken kann.

    Achtung! Wenn du eine schlechte Raufutterqualität ausschließen kannst, dann stelle dir doch einfach einmal folgende Fragen: Wann hat der Pferdezahnarzt das letzte Mal einen Blick in das Maul deines Pferdes geworfen? Hat dein Pferd vielleicht Probleme mit den Zähnen, z.B. Haken auf den Zähnen? Hat es eine Kieferfehlstellung, so dass die Mahlfunktion nicht optimal durchgeführt werden kann? Fehlen ihm bereits wichtige Zähne? Oder gehört dein Pferd schon zu den Senioren und kann daher nicht mehr richtig kauen?

    Hinweis: Lass die Zähne auf jeden Fall regelmäßig von einem Fachtierarzt prüfen. So bist zu zum einen gut im Bilde, was die Zahn- und Kiefergesundheit deines Pferdes angeht, und zum anderen kannst du eine Futterverweigerung durch Schmerzen ausschließen.


  • Für eine gute Verdauung benötigen Pferde Raufutter: Wenn sie dieses nicht mehr aufnehmen können, gibt es Raufutterersatz-Produkte, wie z.B. Heucobs.
    Diese haben einen ähnlichen Effekt wie Raufutter und können deinem Pferd als Alternative angeboten werden.
    Neben Heucobs sind auch zusatzstofffreie, melassefreie und entzuckerte Rübenschnitzel eine gesunde Alternative zu Raufutter. Sie enthalten viele gesunde Ballaststoffe wie Pektin. Pektin hat eine präbiotische Wirkung, d.h. diese Ballaststoffe unterstützen das Wachstum gesunder Bakterien im Darm. Durch diese Fasern sind Rübenschnitzel eine hervorragende Quelle langsam freiwerdender Energie. Sie sind für dein Pferd leicht zu kauen und unterstützen eine optimale Darmfunktion.
    Mit hochwertigen Eiweißen und leicht verdaulichen Rohfasern angereicherte Rübenschnitzel unterstützen vor allem Pferde und Ponys mit Konditionsrückstand und sind außerdem ideal für Pferde mit Stoffwechselproblemen geeignet.


  • Unter Saftfutter versteht man Futtermittel mit einem hohen natürlichen Wassergehalt, einer guten Verdaulichkeit, aber einem geringen Rohfaseranteil und einer relativ schnellen Verderblichkeit. Gras nimmt als Pferdenahrung eine besondere Stellung ein, da es besonders als junges Gras sehr viel Wasser und Eiweiß enthält und somit manchmal eher ein Saftfutter als ein Raufutter darstellt. Möhren, Äpfel, Rüben und Rote Beete sollten u.a. auf dem Speiseplan der Pferde stehen. Sie liefern nicht nur Energie und wichtige Nährstoffe, sondern punkten mit ihrer guten Verdaulichkeit.


  • Steinobst kann allerdings zu einem echten Gesundheitsrisiko werden. Bei Pflaumen, Pfirsichen, Kirschen und Co. ist nicht nur der Kern gefährlich, der zu einer Schlundverstopfung führen kann. Diese Obstsorten gären auch stark und verursachen im schlimmsten Fall eine Kolik. Von süßen Weintrauben, Beeren sowie Ananas raten Fütterungsxperten ebenfalls dringend ab. Ein wenig Abwechslung ist aber mit Zitrusfrüchten möglich, wie z. B. Mandarinen und Orangen. Sie sind ganz selten und in kleinsten Mengen erlaubt. Und schon gewusst: einige Vierbeiner verschmähen auch Kürbisfleisch durchaus nicht?


  • Rote Beeten: Wunderknollen - Rote Beeten eignen sich gut als leichtverdauliche und gesunde Abwechslung auf dem Winter-Speiseplan. Früher gab es sie täglich in die Tröge der Arbeits- und Zugpferde!

    Die tollen Knollen bietet eine geballte Ladung an wertvollen Inhaltsstoffen. Sie enthalten u. a. die Mengenelemente Kalzium (Knochen, Zähne), Kalium und Magnesium (Nerven- und Muskelfunktionen) sowie einen hohen Anteil an Spurenelementen. Ihr hoher Eisengehalt ist blutbildend, ihr Kupfergehalt unterstützt die Knochenentwicklung und die Immunabwehr, ihr Mangangehalt den Knochen-, Knorpel- und Bindegewebeaufbau und den Fettstoffwechsel. Selen und Zink wiederum wirken sich positiv auf Muskeln, Haut sowie Haare und das gesamte Immunsystem aus. Hinzu kommen Vitamine, wie A und B12, Eisen und Fol­säure. Speziell die Folsäure hilft der Haut, eine Schutzbarriere aufzubauen, und unterstützt die körpereigenen Abwehrkräfte, was besonders für Pferde mit einem allergischen Problem interessant ist. Das enthaltene Provitamin A, das im Körper umgewandelt wird, führt zur Bildung und Funktionserhaltung der Haut und den Schleimhäuten, der Skelett- und Zahn­entwicklung und zum Erhalt eines gesunden Knochenaufbaus. Nicht zu vergessen sind die sekundären Pflanzenstoffe, u. a. Anthozyane. Sie lassen Viren und Bakterien inaktiv werden und fördern den Abtransport von Krankheitserregern. Flavonoide und Saponine gelten als ­immunstimulierend und verdauungsfördernd. Die ­Gallensekretion, welche im Darm des Pferdes stattfindet und dabei hilft, fettlösliche Stoffe ­auszuscheiden, wird ebenfalls durch die Rote Beete gefördert. Auch das Betanin, der natürliche Farbstoff der Beeten, hilft dem Pferdekörper durch seine antioxidative Wirkung, ­Stoffwechselabfallprodukte und Toxine möglichst schnell abzubauen und auszuscheiden. Der hohe Nitratgehalt, den die Roten Beeten in durchaus nennenswerten Mengen in sich einlagert, wirkt leistungs­steigernd und blutdrucksenkend. 
    [Mit freundlicher Genehmigung von: https://www.mein-pferd.de/pferdehaltung/pferdefutter/saftfutter-gesunde-%E2%80%89abwechslung-im-trog/]


  • Kraftfutter gibt deinem Pferd, wie der Name schon sagt, eine extra Portion „Kraft“, um bestimmte Leistungen erbringen zu können. Aber nicht jedes Pferd benötigt diese Menge an Energie. Viele Pferde können ihren Erhaltungsbedarf bereits mit ausreichend Raufutter und einem guten Mineralfutter decken. Wie viel Energie ein Kraftfutter deinem Pferd verleiht, kommt ganz auf die verschiedenen Inhaltsstoffe des ausgewählten Futtermittels an. Hier liegt es an dir als Pferdebesitzer herauszufinden, ob dein Pferd ein Kraftfutter benötigt und wenn ja, welches Pferdefutter den individuellen Bedürfnissen deines Pferdes am besten gerecht wird.


  • Der Energie- und Nährstoffbedarf deines Pferdes kann durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden. Ein Sportpferd, das täglich Höchstleistungen erbringt, benötigt beispielsweise ein Kraftfutter mit einem höheren Energiewert als ein Freizeitpferd, das nur leicht gearbeitet wird. Der Energiebedarf eines Pferdes steigt allerdings nicht nur durch sportliche Belastungen an. Hochtragende Stuten oder heranwachsende Fohlen haben ebenfalls einen erhöhten Nährstoffbedarf, welcher durch ein passendes Zuchtfutter optimal gedeckt werden kann. 


  • Ein Kraftfutter für Freizeitpferde oder leicht arbeitende Pferde sollte über einen recht geringen Energiewert und auch einen niedrigen Zucker- und Stärkegehalt verfügen. Daher enthalten Futtersorten für Freizeitpferde oft eine reduzierte Menge an Getreide oder sind sogar komplett getreidefrei. Dadurch kann der leicht erhöhte Bedarf deines Freizeitpferdes optimal gedeckt werden, ohne, dass es aufgrund eines Energieüberschusses an Gewicht zunimmt. Gleichzeitig verringert sich so das Risiko auf sogenannte Wohlstandskrankheiten wie EMS, Hufrehe oder Cushing. Qualitativ hochwertige Kraftfuttersorten für Freizeitpferde enthalten außerdem oft wichtige Rohfasern, die zusätzlich für eine gesunde Verdauung deines Pferdes sorgen.
    [mit freundlicher Genehmigung von: https://www.pavo-futter.de/beratung/was-ist-kraftfutter-fur-pferde/]


  • Sportpferde haben einen höheren Bedarf an Energie als Freizeitpferde. Daher zeichnet sich auch ein Kraftfutter für Sportpferde speziell durch seinen hohen Energiewert aus. Wichtige Energieträger im Sportfutter sind meist Getreide und Öle, wie z.B. Hafer und Leinöl. Aber auch unter den einzelnen Sportfuttermitteln gibt es große Unterschiede. Die Hauptunterschiede im Futter basieren meist auf der Disziplin, der du und dein Pferd nachgehen. Während beim Springreiten in kurzer Zeit viel Energie gefordert wird, müssen Pferde im Distanzsport ihre Kraft über einen längeren Zeitraum aufteilen. Dieser Energiebedarf lässt sich durch die verschiedenen Inhaltsstoffe im Sportfutter beeinflussen. Stärkehaltiges Getreide liefert schnell verfügbare Energie, während Öle eher die Ausdauer deines Pferdes unterstützen. Daher solltest du bei der Auswahl eines Sportfutters auch immer berücksichtigen, wie dein Pferd seine Kraft einsetzen muss. Ein hochwertiges Sportfutter zeichnet sich zusätzlich durch hoch aufgeschlossene Inhaltsstoffe aus. So kann dein Pferd die Nährstoffe aus seinem Futter einfach aufnehmen und optimal verwerten.
    [mit freundlicher Genehmigung von: https://www.pavo-futter.de/beratung/was-ist-kraftfutter-fur-pferde/]


  • Hafer in der Pferdefütterung: Hafer hat in der Pferdefütterung schon lange Tradition. Hafer enthält einen im Vergleich zu anderen Getreidearten hohen Lysin-Gehalt. Lysin zählt zu den limitierenden Aminosäuren und ist besonders wichtig für den Leber- und Muskelstoffwechsel. Mit einem relativ hohen Fettgehalt von 5-6% im Haferkorn und einem hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren liefert Hafer als Pferdefutter wertvolle Energie. Dass Hafer unseren Pferden Energie liefert weiß wohl jeder, dass Hafer außerdem wertvolle Schleimstoffe enthält, die positiv auf die Verdauung wirken kaum jemand. In richtiger Menge kann man mit Hafer im Pferdefutter sogar die Verdauung anregen und dadurch wiederum positiv beeinflussen. 

    "Hafer sticht", "Mein Pferd wird blöd vom Hafer", "Bei Hafer bekommt es mein Pferd mit den Nerven" - so und anders hört man Pferdebesitzer oft reden. Der Übermut oder Nervosität der Pferde wird dem Hafer zugeschrieben. Bislang wurden auf wissenschaftlicher Ebene jedoch keine Inhaltsstoffe im Hafer nachgewiesen, die eine solche Wirkung begründen könnten. Die Erfahrung hat gezeigt, dass es in der Regel auf die Menge an Hafer ankommt, die dem Pferd gefüttert wird. Denn wie oben bereits erwähnt, enthält Hafer Energie, bei entsprechender Raufuttergabe und ergänzender Menge an Hafer, kann es also durchaus zu einem Energieüberschuss beim Pferd kommen, wodurch das Pferd lustiger wird oder auch mal nervöser reagiert. Überprüfe daher den Energiegehalt der gesamten Futterration, damit du entscheiden kannst, wie viel Hafer deinem Pferd zusätzlich gut tut. 


  • Vergleicht man die Dünndarmverdaulichkeit von Hafer mit unterschiedlichen Getreidesorten, geht Hafer als klarer Sieger hervor. Er weist unbehandelt als ganzes Korn eine Verdaulichkeit im Dünndarm des Pferdes von 84% auf. Quetscht man ihn, wird die Verdaulichkeit nur wenig auf 85% erhöht. Warum aber, ist die Dünndarmverdaulichkeit so wichtig? Der Dünndarm verdaut die Stärke durch das körpereigene Enzym Amylase. Wird die Stärke dort unzureichend verdaut, kommt es zu einer mikrobiellen Verdauung im Dickdarm, die sich allerdings negativ auf das gesamte Verdauungssystem auswirken würde. Daher ist es so wichtig stets auf die Dünndarmverdaulichkeit der jeweiligen Getreidesorte zu achten. 
    Trotz hoher Dünndarmverdaulichkeit kommt es immer auf die Menge in der täglichen Futterration an. Denn bei zu hohen Mengen kann das Verdauungssystem auch bei Hafer Schaden nehmen. Eine zu hohe Stärkezufuhr führt letztendlich im Dickdarm zu einer Aufnahme von Toxinen über die Blutbahn und ist ein ernstzunehmendes Risiko. Das gilt natürlich auch für alle anderen Getreidesorten. 


  • Die Farbe des Hafers ist nicht entscheidend - ausschlaggebend ist stets die Qualität des Hafers: Ein qualitativ hochwertiger Gelbhafer sollte daher einem Schwarzhafer von schlechter Qualität vorgezogen werden.

    Prüfe die Qualität deines Hafers daher genau mit allen Sinnen – welche Farbe hat der Hafer? Wie schmeckt er? Wie riecht er? Wurde er vor Verfütterung gereinigt? Wurde er gesiebt? Wenn du dir deinen Hafer genauer angesehen hast und mit der Qualität zufrieden bist, dann kannst du Schwarzhafer und Gelbhafer mit bestem Gewissen an dein Pferd verfüttern. Wenn du nun Schwarzhafer kaufen möchtest, achte unbedingt auf die Qualität.
    Angebot zu Schwarhafer für Pferde gibt es unzählige, doch die Qualität ist am Ende ausschlaggebend!  

    Tipp: Wenn du Schwarzhafer für Pferde kaufst, achte darauf, dass er nicht karamellisiert wurde. Dies würde eine zusätzliche Zuckerquelle darstellen, die einfach nur unnötig und belastend ist. Zudem wird durch das karamellisieren möglicher Dreck und Feinstaub an das Korn gebunden. Der Hafer glänzt, staubt nicht und wirkt auf den ersten Blick ganz toll... aber eben leider nur auf den ersten Blick. 


  • Der Nährstoffbedarf von tragenden Stuten verändert sich ca. ab dem 9. Monat der Trächtigkeit. Der Energiebedarf steigt zu diesem Zeitpunkt etwa auf das 1,25 bis 1,4-fache des Erhaltungsbedarfs an. Daher empfiehlt es sich, deine tragende Stute ab dem 9. Monat ihrer Trächtigkeit neben der Raufutterration mit einem passenden Zuchtfutter zu unterstützen. Das Kraftfutter für deine tragende Stute sollte demnach über einen hohen Energieanteil verfügen, um ihren Konditionszustand zu sichern. Außerdem steigt der Eiweißbedarf tragender Stuten im Laufe der Trächtigkeit. Eine ausreichende Menge von Eiweiß im Zuchtfutter ist besonders wichtig für die Entwicklung des Fohlens und die spätere Milchgabe der Stute. In der späten Trächtigkeit steigt zusätzlich der Calcium-, Phosphor- und Magnesiumbedarf. Besonders Magnesium sollte ein wichtiger Bestandteil deines Stutenfutters sein, da es die Knochengesundheit des ungeborenen Fohlens unterstützt. Zink, Selen und Kuper im Futter sorgen außerdem für eine gute Entwicklung von Knorpel, Sehnen und Bänder des heranwachsenden Fohlens. Enthaltenes Vitamin E im Stutenfutter unterstützt zusätzlich die Fruchtbarkeit. 

    [mit freundlicher Genehmigung von: https://www.pavo-futter.de/beratung/was-ist-kraftfutter-fur-pferde/]


  • Heranwachsende Fohlen haben aufgrund ihres Wachstums einen besonders hohen Bedarf an Energie und speziellen Nährstoffen. Ein Futter für Fohlen sollte zunächst ausreichend Aminosäuren enthalten, da diese sehr wichtig für den Stoffwechsel während des Wachstums sind. Auch der Magnesiumgehalt und das Calcium-Phosphorverhältnis im Futter sollten auf den Bedarf eines jungen Fohlens angepasst sein. Dies ist besonders wichtig für eine gute Knochenentwicklung. Wird das Knochengerüst eines Fohlens im Wachstum ausreichend gefördert, kann das Risiko auf Krankheiten wie Osteochondrose und weiteren Knochenkrankheiten gesenkt werden. Das enthaltene Podo Konzept der Pavo Zuchtlinie unterstützt zusätzlich ein gleichmäßiges Knochenwachstum des Fohlens. Dadurch können sich Gelenke und Knochen deines Fohlens optimal entwickeln. 

    [mit freundlicher Genehmigung von: https://www.pavo-futter.de/beratung/was-ist-kraftfutter-fur-pferde/]


  • Ein Kraftfutter für alte Pferde muss vielen besonderen Kriterien gerecht werden. Prinzipiell verlangsamt sich der Stoffwechsel alter Pferde mit der Zeit. Sie können ihrem Futter nicht mehr genügend Nährstoffe entnehmen, wenn diese nicht in ausreichender Menge und Qualität im Futter vorhanden sind. Ein Kraftfutter für alte Pferde sollte daher unbedingt ausreichend essentielle Eiweiße beinhalten, damit dein Senior auch im Alter sein Gewicht halten kann und fit aussieht. Um den ohnehin schon langsameren Stoffwechsel eines Seniors zu unterstützen, sollte auch der Zucker- und Stärkegehalt auf die Bedürfnisse deines alten Pferdes angepasst sein. Ein großer Faseranteil im Futter wirkt zudem unterstützend auf die Verdauung deines Seniors. Auch eine ausreichende Versorgung an essentiellen Vitaminen und Mineralien ist wichtig zur Unterstützung der allgemeinen Gesundheit.

    [mit freundlicher Genehmigung von: https://www.pavo-futter.de/beratung/was-ist-kraftfutter-fur-pferde/]


  • In Fällen, wo eine (ausreichende) Fütterung mit hochwertigem Heu nicht gewährleistet werden kann oder diese ergänzt werden soll, haben sich Heucobs als gute Alternative erwiesen.

    Heucobs sind mittlerweile weit verbreitet, doch immer noch werfen die kleinen Presslinge eine Menge Fragen bei Pferdebesitzern auf. Was sind Heucobs eigentlich? Weshalb soll ich Heucobs füttern? Wie soll ich Heucobs füttern? Und was genau ist eigentlich in Heucobs drin? 

    Für Heucobs wird gemähtes Gras in einem schonenden Warmluftverfahren getrocknet, zerkleinert und zu Cobs gepresst. Je größer der Durchmesser der Cobs ist, desto mehr Raufutterstruktur bleibt bei der Herstellung erhalten. Qualitativ hochwertige Heucobs sind also eine optimale Alternative, um die Raufutterversorgung des Vierbeiners zu sichern. Manche Pferdehalter fragen sich, warum sie Heucobs überhaupt füttern sollten. Dazu sei zunächst gesagt: Hochwertiges Heu in ausreichender Menge ist ganz wunderbar! Es liefert dem Pferd die lebensnotwendige Rohfaser, ist vollgepackt mit wichtigen Nährstoffen, sorgt für eine gesunde Speichelproduktion und kommt dem natürlichen Fressverhalten des Pferdes, nämlich dem des stundenlangen Kauens, sehr entgegen. Doch es gibt Fälle, in denen eine Fütterung mit Heu nicht oder nur sehr eingeschränkt möglich ist. Oder auch Fälle, in denen die Heuqualität zu wünschen übrig lässt. Das kann beispielsweise sein, wenn das Heu zu einem sehr späten Zeitpunkt geerntet wurde. Dann enthält es zu wenige der für das Pferd wichtigen Nährstoffe. Oder, wenn das Heu sogar mit Schimmelpilzsporen belastet ist. Heu kann häufig auch Reizstaub entwickeln – bei Pferden mit Atemwegsbeschwerden kann das zu Problemen führen. 

    Sind eingeweichte Heucobs wirklich ein „Ersatz“ für Heu? 
    Heucobs können bei ausreichender Faserlänge ein Ersatz für die Heufütterung sein. So dienen sie beispielsweise alten Pferden, die Heu nicht mehr kauen können, komplett als Heuersatz.

    [mit freundlicher Genehmigung von: https://www.josera.de/ratgeber/ratgeber-pferde/heucobs-pferd.html]


  • Aufgeweichte Zuckerrübenschnitzeln gehören als ein traditionelles Pferdefuttermittel zur sogenannten Saftfütterung. Zuckerrübenschnitzel sind gerade im Winter eine willkommene Alternative zum nicht mehr vorhandenen frischen Gras. Sie sind extrem leichtverdaulich, eiweißarm und rohfaserreich.

    Zusammen mit Weizenkleie stellen sie ein günstiges Kraftfutter für Pferde dar, das zwar viel Energie liefert, aber nicht in den Kopf geht.

    Unabhängig davon, ob es sich um Trockenschnitzel oder Melasseschnitzel handelt, müssen die Pellets weit über 6 Stunden mit kaltem Wasser eingeweicht werden. In dieser Zeit quellen die Pellets. Die Rübenschnitzel nehmen an fast zehnfacher Masse zu. Das Verfüttern von trockenen, uneingeweichten Rübenschnitzeln ist für Pferde unzulässig weil lebensgefährlich!

    Besonders gut lassen sich Zuckerrübenschnitzel mit Weizenkleie und/oder Hafer kombinieren. Sie dienen dem Pferd als energiereiche, hochverdauliche, stärke- und proteinarme Ergänzungen zu Heu und Stroh.

    Der Einsatz von Zuckerrübenschnitzeln macht vor allem dann Sinn, wenn Pferde zunehmen sollen ohne davon durchzudrehen. Das ist sehr oft im Winter der Fall. Pro Pferd und Tag können 250 bis 500g Zuckerrübenschnitzel aufgeweicht werden. Die entstandene Menge wird auf zweimal verteilt.

    [mit freundlicher Genehmigung von: https://www.dr-susanne-weyrauch.de/gesundheit/futtermittel/zuckerruebenschnitzel]


  • Ein Mineralfutter zählt zu den sogenannten Ergänzungsfuttermitteln und enthält alle Vitamine und Mineralstoffe, die dein Pferd täglich benötigt. Die Nährstoffzufuhr einer Futterration mit wenig Kraftfutter oder ausschließlich Raufutter kann mit einem Mineralfutter wieder ins Gleichgewicht gebracht werden. 

    Die enthaltenen Mineralstoffe, insbesondere Spurenelemente, sollten idealerweise in natürlicher Form (nicht synthetisch hergestellt) enthalten sein, damit die entsprechende Bioverfügbarkeit (Verwertbarkeit) sichergestellt wird. Als natürlicher Ausgleich und zur zusätzlichen Beschäftigung deines Pferdes bieten sich auch die Verwendung von Salzlecksteinen an, da diese bis zu 10% Mineralstoffe und Spurenelemente enthalten.

    Achte bei der Auswahl des Ergänzungsfutters darauf, dass diesem keine Aroma- bzw. Süßstoffe zur Geschmacksverbesserung hinzugefügt wurden. Dies kann sich langfristig negativ auf den Stoffwechsel auswirken. Ebenso sollten nicht unbedingt Traubenzucker, Weizen oder Soja einen Großteil des Mineralfutters ausmachen, da diese bei empfindlichen Pferden zu Allergien führen können.

    [mit freundlicher Genehmigung von: https://www.pavo-futter.de/beratung/mineralfutter-fur-pferde-wichtig-zur-erhaltung-der-gesundheit/]


  • Ist ein Leckstein wirklich notwendig oder bräuchten unsere Pferde gar keinen?

    Grundsätzlich gilt, ein Salzleckstein sollte allen Pferden zur Verfügung gestellt werden. Insbesondere dann, wenn das Pferd Arbeit erbringt. Denn je Liter schweiß verliert ein Pferd neben anderen Elektrolyten rund 8,5 g Natriumchlorid. Eine ganze Menge. Da der Salzbedarf bei Schweißverlust so groß ist, sollten Sportpferde zusätzlich über das Krippenfutter mit losem Salz versorgt werden.
    Ob weißer (konventioneller), grauer (Karpaten) oder rosa-orange ("Himalaya") färbiger Salzleckstein ist grundsätzlich egal.

    Salzlecksteine sollten nur der zusätzlichen Versorgung an Natrium und Chlor eingesetzt werden, können ein Mineralfutter aber nicht ersetzen.


  • Kleine, handliche Snacks, die dir gut in der Hand liegen und die du deinem Pferd zwischendurch in kleinen Mengen füttern kannst – das sind Pferdeleckerlis, die eigentlich in keinem Stall fehlen. Anders als das tägliche Raufutter, spezielles Kraftfutter oder unterstützendes Ergänzungsfutter, geht es bei Leckerlis nicht darum, dein Pferd mit essentiellen Nährstoffen zu versorgen. Dennoch solltest du bei der Auswahl der Leckerchen wählerisch sein und beim Kauf auf gesunde Zutaten achten. Dein Pferd muss dabei sicherlich nicht auf Geschmack verzichten, denn vor allem natürliche Leckerlis haben die besten Eigenschaften und sind ideal für Pferde.

    Die Auswahl an Pferdeleckerlis in Form und Geschmack ist wirklich groß. So ist für jeden Geschmack etwas dabei, und manchmal hast du auch die große Qual der Wahl. Es gibt Leckerlis mit fruchtigem Obst, schmackhafte Gemüsesnacks oder Leckerlies mit gesunden Kräutern und Pflanzen. Was mag dein Pferd am liebsten? Probiere dich am besten durch die verschiedenen Geschmackrichtungen und lass dein Pferd herausfinden, welche Leckerlis ihm am besten schmecken!

    [mit freundlicher Genehmigung von: https://www.pavo-futter.de/beratung/wie-gesund-sind-pferdeleckerlis/]


Gefahr Giftpflanzen für Pferde


  • Dass Pferde jede Gelegenheit zum Fressen nutzen, ist ein historisches Relikt. Pferde haben sich in Regionen mit relativ kargem Bewuchs entwickelt, wo man fast den ganzen Tag fressen musste, um auf die nötige Menge an Kalorien zu kommen. Die Weiden bei uns im zentralen Europa sind zwar viel reichhaltiger, aber Angewohnheiten, die sich über tausende von Jahren eingeschliffen haben, gewöhnt man sich nicht so schnell ab ...
    Es ist also normal, dass Pferde neugierig alles vernaschen, was in der Fauna lecker aussieht. Dabei haben sie relativ wenige Möglichkeiten, zu erkennen, was für sie schädlich sein könnte. Ungesunde Pflanzen schmecken zwar manchmal bitter und werden dann gemieden. Das gilt aber nicht für die jungen Triebe, denen die Bitterstoffe fehlen. Es ist also wichtig, dass du für dein Pferd mitdenkst und drauf achtest, was es so zu sich nimmt.
    Gleich mal vorab eine wichtige Faustregel: Für jede Pflanze, die du nicht kennst, gilt, dass dein Pferd sie sicherheitshalber nicht fressen sollte. Ein paar von diesen für Pferde gefährlichen Pflanzen schauen wir uns jetzt mal genauer an.


  • Adonisröschen
    Das Adonisröschen sieht mit seinen gelben Blüten hübsch aus, davon solltest du dich aber nicht täuschen lassen. Für dein Pferd bedeutet der Verzehr eine Vergiftung mit ernsten Folgen.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Adonisröschen

    mit freundlicher Genehmigung: https://de.wikipedia.org/wiki/Adonisröschen


  • Buchsbaum
    Der Buchsbaum wird oft als Heckenpflanze in und um Gärten eingesetzt. Als Hecke kann man ihn gut in Form schneiden, das macht die bis zu 8 Meter hohe Pflanze so beliebt. Der Verzehr von Buchsbaum führt beim Pferd zu schweren Vergiftungen und bei größeren Mengen zum Tod.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Gewöhnlicher_Buchsbaum

    mit freundlicher Genehmigung: https://de.wikipedia.org/wiki/Gewöhnlicher_Buchsbaum


  • Buschwindröschen
    Noch so eine hübsche, harmlos wirkende Blühpflanze, die bis zu 25 Zentimeter hoch wird. Sie kommt im Wald, an Waldrändern und auf Lichtungen vor, wo sie einen großen weißen Blütenteppich bilden kann. Der Verzehr schädigt Verdauungskanal und Nieren und kann zur Herzschwäche führen.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Buschwindröschen#/media/Datei:Anemone_nemerosa_LC0124.jpgmit freundlicher Genehmigung: https://de.wikipedia.org/wiki/Buschwindröschen#/media/Datei:Anemone_nemerosa_LC0124.jpg


  • Eibe
    Eiben sind ein Nadelholzgewächs, das man als Einzelpflanzen in Wäldern, aber auch als Hecken bei Wanderwegen oder am Rand von Lichtungen im Wald findet. Im Herbst trägt die Eibe rote Früchte. Eiben werden bis zu 20 Meter hoch. Alles an Eiben ist absolut giftig und tödlich! Halte dein Pferd unbedingt fern davon.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Eiben#/media/Datei:Taxus_baccata_MHNT.jpgmit freundlicher Genehmigung: https://de.wikipedia.org/wiki/Eiben#/media/Datei:Taxus_baccata_MHNT.jpg


  • Eisenhut
    Der Eisenhut – speziell der Blaue Eisenhut – gehört zu den giftigsten Pflanzen in Europa. Im Mittelalter hat man ihn benutzt, um unliebsame Mitmenschen zu vergiften und auch dein Pferd ist gefährdet. Schon wenige Blüten sind tödlich.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Eisenhut#/media/Datei:Aconitum_variegatum_110807b.jpgmit freundlicher Genehmigung: https://de.wikipedia.org/wiki/Eisenhut#/media/Datei:Aconitum_variegatum_110807b.jpg


  • Farne, speziell der Adlerfarn
    Der Adlerfarn wächst in Wäldern, an Waldrändern, in schattigen, feuchten Arealen. Alle Teile der Pflanze sind giftig für dein Pferd und können zu schweren Störungen und Beeinträchtigungen führen.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Adlerfarn#/media/Datei:Pteridium_aquilinum_(habitus).jpgmit freundlicher Genehmigung: https://de.wikipedia.org/wiki/Adlerfarn#/media/Datei:Pteridium_aquilinum_(habitus).jpg


  • Fingerhut
    Der Fingerhut sieht hübsch aus, eigentlich ganz harmlos. Ist er aber leider nicht. Den bis zu 1,5 Meter hohen Fingerhut findet man immer mal wieder auf Waldlichtungen, am Waldrand oder an Feldern. Der Verzehr kann absolut tödlich für dein Pferd sein.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Fingerhüte#/media/Datei:Purpurea_Digitalis.jpgmit freundlicher Genehmigung: https://de.wikipedia.org/wiki/Fingerhüte#/media/Datei:Purpurea_Digitalis.jpg


  • Gefleckter Schierling
    Der Gefleckte Schierling bildet Dolden von weißen Blüten, die 80 bis 200 Zentimeter hoch werden. Er wächst besonders auf Brachflächen, an Ackerrändern oder auch am Rand von Straßen. Beim Verzehr führt sein Gift beim Pferd zu Muskelschwäche, Krämpfen und Lähmungen.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Gefleckter_Schierling#/media/Datei:Gefleckterschierling.jpgmit freundlicher Genehmigung: https://de.wikipedia.org/wiki/Gefleckter_Schierling#/media/Datei:Gefleckterschierling.jpg


  • Graukresse
    Die Graukresse ist ein krautiges Gewächs, das Höhen von 20 Zentimeter bis über einen Meter erreicht. Die Pflanze liebt sandige, trockene Böden und ist entsprechend unter anderem in Brandenburg recht verbreitet. Meist dort, wo die Grasnarbe Lücken hat, die Graukresse kommt aber auch auf Weiden vor. Das Gift der Pflanze übersteht die Trocknung, ist also auch im Heu aktiv, wo es selbst sensible Pferde dann nicht mehr wahrnehmen können. Erste Symptome können Fieber, Lustlosigkeit, Lahmen und angeschwollene Beine sein, nach zwei Tagen unbehandelter Vergiftung kann der Tod eintreten. Graukresse kann zudem Rehe verursachen, auch zu Totgeburten kam es schon, wenn Stuten die Pflanze gefressen hatten.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Graukresse#/media/Datei:20161023Berteroa_incana6.jpgmit freundlicher Genehmigung: https://de.wikipedia.org/wiki/Graukresse#/media/Datei:20161023Berteroa_incana6.jpg


  • Goldregen
    Goldregen tritt als Sträucher oder Bäume auf, die 5 bis 6 Meter hoch werden können. Auffällig sind die herabhängenden, üppigen gelben Blütenstände. Die Pflanze gilt als Ziergehölz und ist oft in Gärten und Parks anzutreffen, wächst aber auch in der freien Natur. Der Goldregen enthält ein starkes Gift, das beim Pferd tödlich wirken kann.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Goldregen_(Pflanze)#/media/Datei:20130514Goldregen_Hockenheim1.jpgmit freundlicher Genehmigung: https://de.wikipedia.org/wiki/Goldregen_(Pflanze)#/media/Datei:20130514Goldregen_Hockenheim1.jpg


  • Herbstzeitlose
    Die Herbstzeitlose erinnert an Krokusse, blüht allerdings im Herbst. Sie wächst auf eher feuchten Wiesen, an Waldrändern, auf Lichtungen. Dort steht sie oft direkt neben dem harmlosen Bärlauch, mit dem sie leicht verwechselt werden kann. Die Herbstzeitlose enthält ein sehr starkes Gift, das zahlreiche Vergiftungserscheinungen bis hin zum Kreislaufversagen beim Pferd auslöst.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Herbstzeitlose#/media/Datei:Herbstzeitlose_IMG_9952-2.jpgmit freundlicher Genehmigung: https://de.wikipedia.org/wiki/Herbstzeitlose#/media/Datei:Herbstzeitlose_IMG_9952-2.jpg


  • Jacobskreuzkraut
    Das Jacobskreuzkraut findet man auf Wiesen und an Feldrändern. Auch auf Weiden kommt es vor und muss dort unbedingt entfernt werden. Auch auf Flächen, die nur fürs Heumachen genutzt werden, denn das Gift bleibt im Heu aktiv. Größere Mengen der Pflanze können tödlich sein. Aber auch der regelmäßige Verzehr kleinerer Mengen kann die Leber schädigen und zum Tod führen.

    Manche Giftpflanzen wie das Jakobskreuzkraut verbreiten sich leider immer weiter. Diese Pflanze sollte man überall entfernen, wo man sie sieht. Dazu muss sie tief im Boden ausgestochen werden.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Jakobs-Greiskraut#/media/Datei:SenecioJacobaeaJacobaea.jpgmit freundlicher Genehmigung: https://de.wikipedia.org/wiki/Jakobs-Greiskraut#/media/Datei:SenecioJacobaeaJacobaea.jpg


  • Lebensbaum oder Thuja
    Der Lebensbaum ist ein immergrüner Strauch, der durch seinen Wuchs an Zypressen erinnert. Die Pflanze wird mehrere Meter hoch. Der Lebensbaum wird als Zierpflanze in Parks und Gärten genutzt, tritt aber auch in freier Natur auf, zum Beispiel in der Lüneburger Heide. Das Gift der Pflanze verursacht Vergiftungserscheinungen bis hin zur Leberschädigung beim Pferd.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Lebensbäume_(Gattung)#/media/Datei:Thuja_occidentalis0.jpgmit freundlicher Genehmigung: https://de.wikipedia.org/wiki/Lebensbäume_(Gattung)#/media/Datei:Thuja_occidentalis0.jpg


  • Liguster
    Liguster sind Sträucher oder Bäume, die immergrün sein können. Die Pflanze wird gern als Hecke eingesetzt. Die schwarzen Beeren enthalten ein Gift, das bei deinem Pferd zahlreiche Symptome auslöst.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Liguster#/media/Datei:LigusterBlütenstand.jpgmit freundlicher Genehmigung: https://de.wikipedia.org/wiki/Liguster#/media/Datei:LigusterBlütenstand.jpg


  • Oleander
    Der Oleander ist immergrün und blüht auffällig, weshalb er gern als Zierpflanze eingesetzt wird. Alle Pflanzenteile sind giftig. Das Gift reduziert den Sauerstoffgehalt im Blut und kann zu Herzschwäche führen.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Oleander#/media/Datei:Nerium_oleander_flowers_leaves.jpgmit freundlicher Genehmigung: https://de.wikipedia.org/wiki/Oleander#/media/Datei:Nerium_oleander_flowers_leaves.jpg


  • Pfaffenhütchen / Gewöhnlicher Spindelstrauch
    Das Pfaffenhütchen findet sich an Waldrändern, Hecken und Abhängen. Der Busch wird 3 bis 6 Meter hoch, blüht von Mai bis Juni und bekommt sehr hübsche Früchte. Alle Teile der Pflanze sind giftig – Blätter, Früchte, Rinde, sogar der Holzstaub.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Gewöhnlicher_Spindelstrauch#/media/Datei:Euonymus_europaeus_fruit_2_a.jpgmit freundlicher Genehmigung: https://de.wikipedia.org/wiki/Gewöhnlicher_Spindelstrauch#/media/Datei:Euonymus_europaeus_fruit_2_a.jpg


  • Rhododendron
    Der Rhododendron ist ein klassischer Zierstrauch, den man häufig in Gärten und Parks findet. In freier Natur findet man Rhododendren an Waldrändern und Waldlichtungen. Viele Pflanzen sind giftig, Symptone sind reduzierte Herztätigkeit bis hin zum Tod durch Atemstillstand.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Rhododendren#/media/Datei:Рододендрон_Кавказский.jpgmit freundlicher Genehmigung: https://de.wikipedia.org/wiki/Rhododendren#/media/Datei:Рододендрон_Кавказский.jpg


  • Robinie
    Die Robinie ist ein Laubbaum, der oft in Gärten und Parks angepflanzt wurde und sich auch wild verbreitet. Blätter, Rinde und Samen sind beim Verzehr giftig für dein Pferd.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Gewöhnliche_Robinie#/media/Datei:Robina9146.JPGmit freundlicher Genehmigung: https://de.wikipedia.org/wiki/Gewöhnliche_Robinie#/media/Datei:Robina9146.JPG


  • Sumpfschachtelhalm
    Den Sumpfschachtelhalm findest du vor allem auf feuchten Wiesen und an Ufern von Flüssen und Seen. Sein Gift führt zu Lähmungserscheinungen.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Sumpf-Schachtelhalm#/media/Datei:Equisetum_palustre1.JPGmit freundlicher Genehmigung: https://de.wikipedia.org/wiki/Sumpf-Schachtelhalm#/media/Datei:Equisetum_palustre1.JPG


  • Schwarze Tollkirsche
    Die Schwarze Tollkirsche findest du auf Waldlichtungen, an Waldrändern und auf Wiesen. Alle Teile der Pflanze können dein Pferd töten. 

    https://de.wikipedia.org/wiki/Tollkirschen#/media/Datei:Tollkirsche05.jpgmit freundlicher Genehmigung: https://de.wikipedia.org/wiki/Tollkirschen#/media/Datei:Tollkirsche05.jpg


Temperaturen - Hitze und heiße Tage, was bedeutet das für Pferde?


  • Grundsätzlich haben Pferde ja eine Spanne an Wohlfühltemperaturen, die sehr viel breiter als unsere ist. Leider liegt der Schwerpunkt bei den tiefen Temperaturen, nach oben ist beim Pferd bei etwa 25 °C Schluss.
    Dagegen sind 25 °C für Menschen die untere Schwelle der optimalen Umgebungstemperatur, die obere Grenze liegt bei 30 °C.


  • ÜBER 25 °C SIND FÜR PFERDE KEINE WOHLFÜHLTEMPERATUREN

    Sommerhitze und richtig heiße Tage sind also nichts, was unsere Pferde lieben. Das gilt für alle Pferde, aber ganz besonders für nordische Rassen wie Islandpferde oder Fjordpferde. 

    Auch Rappen leiden mehr, da ihr schwarzes Fell sich in der Sonne richtig mit Hitze auflädt. 

    Schimmel sind durch Sonnenbrand gefährdet, da ihr weißes Fell einem hellen Hauttyp bei uns Menschen entspricht. Besonders die unpigmentierten Stellen sind bei ihnen gefährdet. Einen Sonnenbrand erkennst du an roter, schuppender oder nässender Haut. Dann muss das Pferd sofort aus der Sonne! 

    Zudem können ältere Pferde und Fohlen grundsätzlich schlechter mit Hitze umgehen.


  • WENN ES HEISS IST, LIEBT DEIN PFERD SCHATTEN

    An heißen Tagen ist wichtig, dass für alle Pferde Schattenplätze zur Verfügung stehen. Wenn die Weide oder der Paddock keinen Schatten durch Bäume oder Gebäude bieten, dann stelle das Pferd an solchen Tagen auf eine andere Weide oder spanne ihm ein Sonnensegel auf. Schattenplätze sind für Pferde übrigens auch angenehm, weil Fliegen sich dort weniger gern aufhalten.

    Wenn das nicht möglich ist, lasse das Pferd bevorzugt frühmorgens und abends raus und stelle es über die besonders heiße Mittagszeit in den Stall.

    Bei über 30 °C bleibt das Pferd am besten tagsüber im kühlen Stall und kommt dann vielleicht nachts raus. Das gilt ganz besonders, wenn die hohen Temperaturen auch noch mit hoher Luftfeuchtigkeit einhergehen, wir also ein tropisches Klima haben.


  • Pferde verhalten sich instinktiv so, wie es am besten für sie ist. An heißen Tagen suchen sie den Schatten und fahren ihre Aktivitäten weitgehend zurück. Sogar das Fressen. Nur Trinken wollen sie noch mehr als sonst.

    Sorge also unbedingt für ausreichend frisches Wasser, bevorzugt mit einer Temperatur von 15 – 20 °C. Je kleiner das Gefäss, desto schneller erwärmt sich das Wasser unangenehm und wird dann unter Umständen vom Pferd nicht mehr akzeptiert. Also achte auf ausreichend große Wannen oder Bottiche und tausche das Wasser öfter mal aus.

    Wasser ist für Pferde so wichtig, da sie ihre Körpertemperatur über Schwitzen regulieren. Dadurch verlieren die Tiere große Mengen Flüssigkeit, die wieder zugeführt werden müssen, damit sie nicht dehydrieren.

    Mit dem Wasser gehen den Pferden auch wichtige Salze verloren. Achte deshalb darauf, dass sie diese beispielsweise über Salzlecksteine wieder aufnehmen können.

    Eine Dehydrierung kannst du übrigens durch den Hautfaltentest erkennen. Dazu nimmst du im Halsbereich etwas Haut als Falte zwischen Daumen und Zeigefinger und lässt dann los. Im Normalfall zieht sich die Haut sofort wieder glatt. Wenn dagegen die Falte einen Moment stehen bleibt, ist das ein Anzeichen dafür, dass dem Pferd Flüssigkeit fehlt.


  • Große Hitze, kein Schatten, zu wenig Wasser – das ist das Rezept für einen Hitzschlag bei deinem Pferd.

    Einen Hitzschlag kannst du gut erkennen, wenn du dein Pferd aufmerksam beobachtest:

    • Das Pferd schwitzt stark, auch ohne Anstrengung
    • Es frisst nicht
    • Das Pferd ist kurzatmig und atmet schneller
    • Der Blick des Pferdes ist matt und ausdruckslos, es wirkt schlapp und lässt den Kopf hängen
    • Die Bewegungen wirken unkoordiniert und taumelnd
    • Muskeln können sich verkrampfen

    Wenn du diese Symptome feststellst, rufe sofort einen Tierarzt und bringe dein Pferd bis zu dessen Ankunft in den Schatten. Versuche, das Pferd zum Trinken zu animieren. Und kühle es mit feuchten Tüchern am Hals oder durch leichtes Abspritzen der Beine.


  • Besonders die nicht fellbedeckten Stellen sind von Sonnenbrand gefährdet, wenn ein Pferd zu lang in der prallen Sonne stehen muss. Sonnencreme kann die Nüstern und haarlosen Stellen schützen.

    Grundsätzlich gehört das Pferd an heißen Tagen bevorzugt in den Schatten. Wenn das vorübergehend nicht möglich ist, decke es zumindest mit einer leichten Fliegendecke ab.


  • Je nachdem, wie ein Stall gebaut ist, kann er sich in der Sonne stark aufheizen. Zugluft kann helfen, die Temperaturen ein wenig zu reduzieren. Am einfachsten ist es, zwei gegenüberliegende Türen oder Fenster zu öffnen. Wenn das nicht möglich ist, kann ein Ventilator eingesetzt werden. 

    Es ist wichtig, dass dein Pferd nicht direkt der Zugluft ausgeliefert ist.

    Auch verdunstendes Wasser kühlt angenehm. Dazu verspritzt du Wasser in der Stallgasse, mit einer Gießkanne oder dem Schlauch.


  • Die heißesten Tage hier bei uns nennt man übrigens die Hundstage – das ist der Zeitraum vom 23. Juli bis 23. August. Dabei mögen Hunde die Hitze genauso wenig wie Pferde. 

    Wenn es also mal wieder heiß wird, dann hab ein wenig Mitleid mit deinem Pferd und setze unsere Tipps um.

    Denn meist geht es ja nur um wenige Tage und danach wird es schon wieder etwas kühler und für alle angenehmer.


  • Würdest du bei über 30 °C in der Mittagssonne joggen gehen? Wohl kaum, also erwarte solche Leistungen auch nicht von deinem Pferd. 

    Wenn du dein Pferd in großer Hitze überlastest, riskierst du einen Kreislaufzusammenbruch bei ihm. Nutze lieber die kühlen Morgen- und Abendstunden fürs Ausreiten oder fürs Training.

    Oder reite durch den schattigen Wald statt über den sonnenbeschienenen Reitplatz oder gar die aufgeheizte Halle.

    Nach dem Reiten freut sich dein Pferd übrigens über eine Dusche – möglichst mit lauwarmem Wasser, da zu kaltes Wasser zu Muskelverspannungen führen kann. Beim Duschen beginnst du mit den Beinen und arbeitest dich dann nach oben. Danach sollte das Pferd erst trocknen, bevor es in den Stall kommt.

    Der Pferdeschweiß setzt sich auch an Schabracken und Sattelzeug ab, die deshalb ebenfalls gereinigt werden müssen, um unangenehme harte Verkrustungen durch Salzablagerungen zu vermeiden. 


Temperaturen - Kälte und wann frieren Pferde?


  • Manchmal haben Menschen Mitleid, wenn sie Pferde im Winter auf der Koppel sehen oder in einen Stall kommen, den sie als kalt empfinden. „Das arme Pferd muss frieren“, denken sie dann in Sorge um die Gesundheit des Pferdes.

    Und so werden Pferde sehr oft nach unserem menschlichen Empfinden mit einer Pferdedecke eingedeckt – im Winter gegen die Kälte, im Sommer gegen Insekten, egal ob im Stall oder auf der Weide.

    Zwischen 5 und 15 Grad fühlen sich Pferde sehr wohl. Für dich sieht das ungemütlich aus, aber Pferde sind nun mal keine Menschen.
    Bei Kälte verringert sich die Durchblutung der Haut. Deshalb wird das Fell deines Pferdes spürbar kalt. Dies sorgt dafür, dass zum Beispiel Schnee auf dem Fell deines Pferdes liegen bleiben kann. Mit dieser Isolation des Felles bleibt die Körperwärme am Pferd und geht nicht verloren.

    Wichtig zu wissen: Pferde können auch an den Beinen oder am Hals frieren! Friert dein Pferd dort, versucht es die Körpertemperatur zu erhöhen. Trägt es dann eine Decke, wird es schnell zu warm. Die Temperaturregulation funktioniert nicht mehr.

    Kranke, sehr dünne und auch alte Pferde können von einer Decke profitieren. Ihr Körper muss bereits mit anderen Problemen umgehen, sodass das Frieren zusätzliche Probleme machen könnte.

    Ab wann sollte man also eindecken? Diese Frage lässt sich pauschal nicht beantworten: beachte die Rasse, mögliches Zittern, die Haltungsform, ob dein Pferd geschoren ist sowie dein Trainingsziel. 


  • Das Schlüsselwort hier lautet "Fellwechsel": das Pferd wechselt zweimal jährlich sein Fell, um sich ideal auf die kalte und die warme Jahreszeit einzustellen. Zudem stellt es sich durch die angepasste Verteilung des isolierenden Körperfetts ebenfalls auf kommende Kälte oder Wärme ein. Damit macht es sich fit dafür, je nach Jahreszeit Temperaturen in der Bandbreite von -10 bis -20 °C Kälte und bis etwa 30 °C Wärme recht problemlos zu verkraften.


  • Wenn der Mensch fröstelt oder gar friert, ist es einem Pferd immer noch wohlig warm. Das beweist es uns dadurch, dass es nicht zittert, sich ganz normal bewegt und verhält und sich gern im Freien aufhält, ja sogar dort schläft, selbst wenn es alternativ auch in seinen Stall gehen könnte. Nur wenn es lange regnet und das Fell nass wird, kommt dann auch die Thermoregulation des Pferds an ihre Grenzen.


  • Das Fell eines gesunden Pferdes besitzt durch seinen Talg eine wasserabweisende Funktion. Normalerweise schützt diese Schicht vor Nässe und hält so die Haut unter dem Fell trocken.

    Sollte es stark regnen, dann kann das Wasser die Haare platt drücken. Dies behindert dann das Aufstellen des Felles, was eigentlich vor Kälte schützen soll. Wird die Haut dann erst mal nass, wird dem Pferd kalt, da sein Schutzmantel aus Fell seine Funktion verliert.

    Vielleicht hast du schon oft gesehen, dass Pferde bei Regen mit der Hinterhand in den Regen hineingedreht stehen. Dies schützt ebenfalls vor dem Auskühlen. So wird nur der kleinste Teil des Körpers nass, sodass die anderen Stellen weiterhin Ihre Funktion des Wärmens behalten.

    Eine Regendecke kann daher eine Lösung sein, solange du sie nur verwendest, um dein Pferd wirklich vor starken Regenschauern zu schützen. Dreht das Wetter und die Temperaturen klettern wieder nach oben, kann sich eine Regendecke bei Sonnenschein schnell aufheizen.


  • Das Thema Decke oder keine Decke wird in der Pferdewelt heiß diskutiert. Unstrittig ist, dass eine Decke die Thermoregulation des Pferdes behindert. Sobald die Decke auf deinem Pferd liegt, kann es sein Fell nicht mehr aufstellen, wenn es zu kalt wird. Dieser Mechanismus dient dazu, die Körpertemperatur zu halten.

    Das richtige Eindecken sollte differenziert betrachtet werden: je nach Rasse, Haltungsform und Training kann eine Decke sinnvoll sein oder auch überflüssig.


  • Eindecken und Pferdeim Training: Anders sieht die Lage aus, wenn du von deinem Pferd Leistungen im Training verlangst. Ein frierendes Pferd erhöht seinen Muskeltonus und versucht darüber Wärme zu generieren. Holst du dein Pferd in diesem Zustand von der Weide oder aus der Box, dann brauchst du länger, um ein wirklich warmes, lockeres Pferd zu haben. Hier kann es bis zu 45 Minuten dauern, bevor dein Pferd gut mitschwingt und wirklich aufgewärmt ist.

    Mit einer leichten Regendecke unterstützt du dein Pferd, nicht im Regen völlig auszukühlen und gleichzeitig leichter in das Training zu starten. So eignet sich diese Regendecke* ideal, wenn du einen fitten Vierbeiner von der Weide holen möchtest. Egal zu welcher Jahreszeit, dein Pferd ist gut geschützt.


  • Gerade bei reiterlichen Zielen im Training ist ein gut mitschwingendes, lockeres Pferd wichtig: Bei Höchstleistungen kann dieser Zeitraum einfach zu lang sein, sodass das Eindecken gerade im Leistungssport Sinn macht und auch oft praktiziert wird. Frierende Pferde „klemmen“ und laufen merklich steifer.

    Dies ist ähnlich wie bei uns Menschen. Wenn du frierst, dann spannst du deine Muskeln an. Deine Schultern sind hochgezogen, deine Muskulatur spannt sich an und damit deinen ganzen Körper. Genauso fühlt sich dann auch dein Pferd.

    Wer zusätzlich lange genug aufwärmt und langsam beginnt, hat im Training Vorteile. Ob dies für dich und dein Pferd der richtige Weg ist, können du und dein Reitlehrer/Trainer am besten entscheiden.


  • Es ist wichtig, den Pferdetyp mit zu bedenken. Bedingt durch den Körperbau frieren Kalt-, Warm- und Vollblutpferde anders und unterschiedlich schnell. Während Kaltblüter viele Fettreserven haben, die die Körperwärme aufrecht erhalten, sind es oft die Vollblüter, die nicht an kalte Temperaturen gewöhnt sind.

    Nicht alle Pferde sind für die Robusthaltung geeignet – mit einem Unterstand und windgeschützten Bereichen im Stall kann jedoch geholfen werden.

    Solltest du also beobachten, dass dein Pferd trotz Regendecke friert, kannst du zu einer leichten Fütterung greifen. Mit einer 50 Gramm-Fütterung z.B. hast du dann einen guten Kompromiss aus wasserdicht und leicht gefüttert.

    Im Winter benötigt dein Pferd mehr Energie, um die Körpertemperatur aufrecht zu erhalten. Diese Energie zieht es aus Raufutter.


  • Eindecken kannst du dein Pferd, sobald es länger zittert. Beachte, dass eine Decke die natürliche Thermoregulation behindert. Sobald die Decke auf deinem Pferd liegt, kann es sein Fell nicht mehr aufstellen, um ein Luftpolster herzustellen, welches isoliert. Bei der Wahl einer passenden Regendecke kannst du entweder auf reine Regendecken ohne Fütterung zurückgreifen oder auf eine leichte Fütterung, wenn du siehst, dass dein Pferd trotz Decke im Regen zittert.


  • Durch das Winterfell und eine „eingebaute Heizung“ mit Sensoren, friert dein Pferd sehr viel später als wir Menschen. Sogar Temperaturen bis zu -20 Grad können Pferde mit entsprechend ausgebildetem Winterfell gut aushalten. Jedes Pferd sollte als Individuum betrachtet werden: Viele Züchtungen sind heute nicht auf die Robusthaltung ausgerichtet und entwickeln kein dichtes, warmes Winterfell. Das Maximalwinterfell lässt diese Kandidaten immer noch zittern, auch friert dein Pferd dann im Regen schneller.


  • Einige von euch wollen im Winter nicht pausieren und weiter trainieren. Nun ist Leistungstraining mit Winterfell nicht sehr fair dem Pferd gegenüber, daher ist es eine übliche Methode, sein Pferd mit einer leichten Übergangsdecke einzudecken, damit das Winterfell ausbleibt.

    Boxenpferde bilden so oder so nicht viel Winterfell wie Offenstallpferde.

    Eine andere beliebte Methode im Wintertraining ist die Teil-Schur des Pferdes. Da gibt es diverse Möglichkeiten und Muster, ein Pferd sinnvoll zu scheren. Wichtige Regionen bleiben so mit Winterfell geschützt, andere trocknen ob der Schur schneller. Auch hier gilt: Die Pferdeschur ist im Winter nur sinnvoll, wenn ihr im Winter regelmäßig trainiert. 


  • Haben eure Pferde durch das Eindecken und die Schur nicht genügend Winterfell, ist weiteres Eindecken Pflicht: Wird es kälter, braucht ihr wärmere Decken. Draußen sowieso, vor allem, wenn es auch noch nass ist. Aber auch kalter Wind reizt empfindliche Körperregionen, die geschoren sind.

    Bis fünf Grad reicht normalerweise eine Pferdedecke mit 200 Gramm Füllung; sinkt die Temperatur weiter, muss eine wärmere Decke her. Bei geschorenen Pferden reicht eine 400 Gramm Decke bis ca. minus zehn Grad.


  • Pferdedecken schaden generell nicht, sind aber oft nicht notwendig. Pferde, die nicht richtig eingedeckt werden – denen schadet eine Pferdedecke tatsächlich, zum Beispiel in diesen Fällen:

    • nicht sitzende und scheuernde Pferdedecke
    • Verletzungsgefahr durch nicht sitzende oder falsch verschnallte Pferdedecke
    • Pferdedecke statt Aufwärmen beim Reiten
    • Abschwitzdecke statt Trockenreiten
    • Das Pferd hat die falsche Decke an (Abschwitzdecke draußen bei Regen)
    • Das Pferd ist zu warm eingedeckt, Kreislauf kollabiert
    • Das Pferd wird unregelmäßig in der Saison eingedeckt und bildet keine Thermoregulation

    Wendet man die "richtige" Pferdedecke gewissenhaft an, passen die Gegebenheiten zum Einsatzfall, dann ist eine Pferdedecke ein echter Gewinn für den Vierbeiner.


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